Top of the World- & Taylor Highway

Zurück im legendären Goldgräberstädtchen Dawson City gönnte ich mir erst 3 Tage Ruhe. Hier traf ich auf Jimbo aus Japan. Nach einem fantastischen Abend im Casino beschlossen wir, dass wir die bevorstehende hüglige Strecke zusammen in Angriff nehmen.

Am Westufer des Yukon River began der Top of the World Highway. Die ersten 20 Kilometer führten uns bergauf auf zirka 1300 Höhenmeter. Dann begann die Fahrt auf dem Rücken der Berge hoch über dunkelgrünen Wäldern. Weit schweiften die Blicke auf die tief gestaffelten Reihen von Hügelketten im blauen Dunst des Horizonts. Die Strasse ist nur in den Sommermonaten geöffnet, aber auch jetzt war sie praktisch verkehrslos. Auch wenn es keine spektakulären Ausblicke auf schöne Seen oder schroffe Berge gab, waren die Ausblicke auf scheinbar endlose Weite, welche zu unseren Füssen lag, wahnsinnig beeindruckend.

Am zweiten Tag erreichten wir die Grenze nach Alaska. Kurz davor befanden wir uns auf dem höchsten Punkt des Highways. Doch aus dem Gipfelfoto wurde leider nicht. Wir befanden uns in einer dicken Wolke und sahen gerade mal zirka fünf Meter weit. Es regnete und der Velocomputer von Jimbo zeigte 8 Grad Celsius an. Am Grenzposten wurden wir mit zwei Portionen Trailmix und Wasser willkommen geheissen. Nachdem wir im Wartesaal unser Lunch verspeist hatten, ging es erstmals auf einer wunderschönen getreten Strasse den Pass hinab. Wir befanden uns nun auf dem Taylor Highway. Auch er windet sich in unzähligem Auf und Ab als braune Schlange über Berg und Tal durch einsames Waldgebiet. Es ging vorbei an Chicken, wo wir unseren Futtervorrat mit einigen Snickers aufstockten. Eigentlich sollte das Dorf Ptarmigan (Schneehuhn) heissen, aber weil man sich nicht darüber einigen konnte, wie man Ptarmigan richtig schriebt, nannte man es kurzerhand einfach Chicken.

Auf der restlichen Strecke regnete es ununterbrochen. So passten wir unsere Tagesetappen meist an idealen Campmöglichkeiten mit Unterstand an. Bei der Tetlin Junction erreichten wir den Alaska Highway. Darauf folgte nach 12 Meilen Tok, der Knotenpunkt, an dem sich die Yukon-Routen und die Route durch das innere Alaska berühren. Hier galt es als erstes unseren Kaufrausch auszutoben und an neue Essvorräte zu kommen. Gestärkt ging es auf dem Fahrradweg entlang des Alaska Highways weiter nach Delta Junction. Die Strecke nun wieder gut ausgebaut und ziemlich flach. Anfangs hatten wir sogar etwas Sonnenschein und erfreuten uns an farbigen Hügelketten, gigantischen Flüssen und blauen Seen. Später verschwand dann wieder alles in einer dicken Wolke und die Strecke war so nicht mehr wirklich attraktiv. Wir sammelten Beeren und Pilze um immerhin am Abend uns an einem tollen Znacht mit Tee zu erfreuen.

In Delta Junction verabschiedete ich mich schliesslich von Jimbo. Er will weiter nach Fairbanks um sich da eine Überwinterungsmöglichkeit zu suchen. Mich zieht es Richtung Denali Highway um dem Mount McKinley einen Besuch abzustatten.

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