Iceland 2014

Reiseveranstalter verkaufen Island als „Insel des Abenteuers“, als extremes Land, als letzten Aussenposten des zivilisierten Europa. Verloren liegt es hoch im Norden mit einer nahezu unberührten und faszinierenden wilden Landschaft. Diese Welt erfüllt Sehnsüchte nach menschenleerer Weite, kontrastreicher Landschaft, geprägt vom Feuer aus der Erde und dem Eis der Gletscher. In der Zeit vom 28.07.2014 bis 10.09.2014 legte ich zirka 2300 Kilometer mit dem Fahrrad zurück.

Route

Meine Reise begann Ende Juli in Kevlavik, dem internationalen Flughafen Islands, im Südwesten der Insel. Ich fuhr durch die Vulkanlandschaft der Halbinsel Reykjanes und schliesslich auf der Ringstrasse nach Reykjavik. Von da an mied ich die Ringstrasse, denn um auf einer vielbefahrenen, zweispurigen Autostrasse zu radeln, dafür muss man nicht nach Island. Die Erkundung von Reykjavik war am Ende der Reise vorgesehen und so fuhr ich direkt weiter in den ältesten Nationalpark Islands, die altisländische Thingstätte Pingvellir.

Die Tour ging wild, einsam und abwechslungsreich, mit Wasserfällen, Lavafeldern und Gletschern in den Westen Islands. Von den Halbinsel Snaefellsnes fuhr ich mit der Fähre in das Gebiet der Westfjorde. Die Küstenlinie der Nordwesthalbinsel ist insgesamt rund 2000 km lang und lässt viel Raum für eine grossartige Natur. Hier traf ich auf riesige Vogelfelsen und unzählige Robben die sich an der Küste tummeln.

In Isafjördur trennte ich mich von meinem Velo, kaufte mir einen Rucksack und fuhr mit Meike, Björn, Philipp und Kai in einem Boot in die ausgedehnte Wildnis von Hornstrandir, die subpolare Landschaft der nördlichen Westfjorde. Das 580 km² grosse, unbewohnte Hornstrandir ist seit 1975 Naturschutzgebiet und ein grossartiges Wandergebiet.

Zurück auf dem Fahrrad fuhr ich in Islands Hochland. Die Verkehrswege sind nicht asphaltiert, sondern grob geschottert und mit tiefen Schlaglöchern übersät. Oft gab es keine Brücken und ich musste die Gletscherflüsse furten. Dafür traf ich auf eine atemberaubende Landschaft, entdeckte in einsamen Bachtälern leuchtend grüne Quellmoose und badete in heissen Quellen.

Von Landmannalaugar ging meine Tour weiter in den Süden Island. Dies ist vielleicht die typischste Region des Landes, vereint sie doch alles, was Island ausmacht: Gletscher, Vulkane, Pferde, spektakuläre Wasserfälle und dampfende Geysire in unmittelbarer Nachbarschaft.

Meine letzten Tage in Island verbrachte ich in der quirligen, bunten Hauptstadt Reykjavik. Hier übernachtete ich die letzten Nächte in meinem Zelt, kochte mein Couscous in dem Kocher und verbrachte Regentage mit trinken von Kaffee. Nach 45 Tagen auf dem Fahrrad flog ich von Kevlavik zurück in den Alltag.

 

Highlights

Þingvellir

Zweimal besuchte ich  den ältesten Nationalpark Island, die altisländische Thingstätte Pingvellir. Die 10 Kilometer breite und 40 Kilometer lange Talsenke befindet sich auf der sogenannten „isländischen Dehnungszone“. Pingvellir liegt in der aktiven Vulkanzone Islands. Hier driften die nordamerikanische und eurasische Platte langsam auseinander. Neun Jahrhunderte lang war Pingvellir die alte Hauptstadt Islands und Regierungssitz.

Landmannalaugar

Das grösste und einzigartige Rhyolithgebiet Islands besticht mit seinem Farbenreichtum. Zwischen tiefschwarzen Lavaströmen reichen die Nuancen von Rostrot bis Ockergelb. Neben dem Zeltplatz lässt es sich in einem heissen Fluss baden.

Hornstrandir

580 km² unbewohntes Land erstreckt sich im nördlichsten Teil der Westfjorde. Kein befahrbarer Weg führt durch diese subpolare Landschaft. Eine atemberaubende Landschaft mit Fjorden und Buchten an steilen, teilweise bis über 500 m tief abfallende Vogelfelsen lädt diejenigen zu ausgedehnten Treckingtouren ein, die einmal eine Zeitlang auf die Zivilisation verzichten möchte.

Reykjavík

In der kleinen Metropole Reykjavik schlägt das kulturelle und wirtschaftliche Herz der Insel im hohen Norden. Hier wohnen etwa 37% der Gesamtbevölkerung des Landes.

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