So geht dass, ich hatte die ganze Strecke der Westküste entlang Sonnenschein und dies obwohl es in der Region immer regnen soll. Nachdem die Jesustage vorbei waren, spendeten Konstantin und ich erst einmal einen gemütlichen Nachmittag in Okarito. Da die Fische nicht anbeissen wollten, gab es grillierte Burger mit gefüllten Tomaten und Pilzen zum Abendessen. Douglas verliess uns in The Forks, seine Pläne für Silvester waren etwas ambitionierter als unsere.
Die Stecke bis nach Ross war ein 100 km langes Intervalltraining. Ich war froh, hatten wir zuvor einen ruhigen Tag eingelegt. Von Konstantin verabschiedete ich mich dann in Hokitika. Ich hatte genug von der Hauptstrasse und entschied mich für einen zweiten Gravelroad-Trail. Auch vom West Coast Wildernes Trail wurde ich nicht enttäuscht. Er war eine Art ausgebauter Singletrail, welcher durch Regenwald und Wetland führte. Trotz meinem beladenen Velo, konnte ich mich erstaunlich gut durch alle Kurven schlängeln. Dynamischer als die Flipflops Turistenbiker war ich auf jeden Fall unterwegs. Der Trail endete in Greymouth wo ich per Zufall im Supermarkt wieder auf Konstantin stiess. Und auch Douglas war in der Stadt, wie wir später herausfanden. Auf ihn traf ich dann später bei den Pancake Rocks und wir fuhren seitdem immer mal wieder gemeinsam eine Strecke.
Der nördlichste Abschnitt der West Coast führte, mit einigen Auf und Abs mit tollen Ausblicken, entlang der Küste. Am Silvester grillierte ich mit einer Handvoll Campern in Westport. Um Mitternacht gab’s von den Schotten ein Ständchen mit ihren Dudelsäcken und danach gingen alle schlafen. Im neuen Jahr fuhr ich bei 35 Grad dem Buller River entlang bis zu Bob & Philippa. Sie hatten sich hier ein Stück Land gekauft und bauten sich aus einer offenen Scheune ihr Haus. Auch 5 Jahre später sieht noch alles aus wie eine Baustelle, aber sie besitzen nun immerhin vier Wände. Investiert wurde in ein Sofa, das ganze andere Mobiliar ist aus Holz selbstgebaut. Gekocht und geduscht wird mit gefiltertem Regenwasser, geheizt mit Holz und als Toilette dient ein Plumpsklo.
Zwei Regentage später schlafe ich im absoluten Gegenteil. Das Haus von Joanna & Peter sieht richtig europäisch aus. Ihre Terrasse bietet eine fantastische Aussicht auf Nelson und daneben besitzen sie einen Tenisplatz. Mir steht ein grosses Zimmer mit eigenem Bad zur Verfügung.
Ich geniesse nun zwei Ruhetage, bevor es Richtung Golden Bay weiter geht. Nach dem Strand gönne ich mir als Dessert der Südinsel die Rainbow- und die Molesworth-Strecke. Ein 320 km Highland-Gravelroadabenteuer mit 2 Pässen, etlichen brückenlosen Flüssen, welche mir auch als Trinkwasser dienen müssen, und einer „epischen“ Landschaft. Ich hoffe die Strecke in fünf Tagen zu meistern, mehr Essen will ich nicht mitschleppen.
Danke für die Grüsse,wünschen weiterhin schöne Touren Jsabelle Richard.
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Herrliche Bilder, die du geschossen hast. Macht mich fast etwas neidisch, dass ich nicht mit weiter bin nach Westport. 🙂
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